Der Flörsheimer Verein Raabekazze e.V. erstellt gemeinsam mit den Bürgern eine Erinnerungsstätte anlässlich der 350-Jahr-Feier des Verlobten Tages. Das zentrale Thema hierfür ist das Gelöbnis, das vor 350 Jahren von Pfarrer Johannes Laurentius Münch und der Flörsheimer Bevölkerung ausgesprochen wurde und das heute noch gültig ist:

„Solange in Flörsheim Stein auf Stein steht“ soll jährlich eine Dankprozession zum Lobpreis des Allerhöchsten erfolgen.


Da Pestdenkmäler in Europa in der Regel Dreifaltigkeitsdenkmäler sind, haben die Raabekazze die Zahl “Drei“ auch für die Erinnerungsstätte an das Versprechen, das im Zusammenhang mit der Pest gegeben wurde, in den Mittelpunkt gestellt.

Hierzu wird eine zirka acht Meter hohe Metallstele mit drei angehängten Platten aus Mainsandstein am Mainufer aufgestellt. Die drei Sandsteinplatten symbolisieren zum einen das Thema „Stein auf Stein“, zum anderen die drei Zeiträume Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Die Ausrichtung der Sandsteinplatten folgt dem Flusslauf: die Steinplatte, die die Vergangenheit symbolisiert, zeigt flussabwärts zur Mündung. Die Platte zur Gegenwart ist in Richtung Flörsheim gerichtet, während die oberste Sandsteinplatte, die Zukunft symbolisierend, flussaufwärts zeigt.

Die Steinplatten sollen zur Unterscheidung der Zeitepochen verschiedene Formate haben und eine unterschiedliche Struktur der Steinoberflächen aufweisen.

Die Metallkonstruktion und das Betonfundament werden tief gegründet, um möglichem Hochwasser und Eisphasen zu widerstehen.

Als Podest wird eine Plattform aus Gitterrosten und Geländer bogenförmig an einen Schiffsbug erinnernd an den Fluss herangeführt. Dieser Ort mit Sitzbank kann barrierefrei genutzt werden und lädt zum Verweilen ein.

In der Nähe zum Objekt werden Texttafeln angebracht, die über die Hintergründe des „Verlobten Tages“, seine Bedeutung und seine Einordnung in der Geschichte Flörsheims informieren. Diese Informationen werden auch mit Hilfe von QR Codes im Internet hinterlegt, was einen Zugriff über Mobiltelefone erlaubt.

Die Erinnerungsstätte wird am Sonntag, 28. August 2016, im Anschluss an den Gottesdienst in St. Gallus, gegen 11.30 Uhr, eingesegnet. (ra)